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Kurz vor Mitternacht löste sich die Spannung in den Minen der Weitenunger Schachspieler, die am letzten Spieltag der Saison in der mittelbadischen Bezirksliga bis dahin um den Mannschaftssieg gegen die noch gegen den Abstieg kämpfenden Ötigheimer “zittern” mussten. Erst ein Remis am achten Brett in der letzten Partie des Tages ließ die Denksportler des Blumendorfes beim Stande von 4-3 den größten Triumph in der 36-jährigen Vereinsgeschichte bejubeln: die erste Meisterschaft im Oberhaus des hiesigen Schachbezirks. Der Mehrbauer von Dieter Fiedler an Brett 8 erwies sich zu später Stunde gleichzeitig als Garant des dritten Aufstieges in die regionale Bereichsklasse Mittelbaden/Ortenau. Zuvor war es wieder einmal “Magic” Michael Terlaak, der in kritischer Stellung die gegnerische Dame erfolgreich in die Falle lockte. Im Gegenzug tappte “Remiskönig” Alfons Meier ins Mattnetz seines jugendlichen Gegenüber. Friedlich trennten sich hingegen die Spitzenbretter mit Klaus Knopf und Bruno Reck auf der Seite der Gastgeber mit Blick auf die – mehr oder weniger – optimistisch wirkenden Prognosen der Mitspieler. Allerdings erwehrte sich Günther Hurle eines heftigen Angriffs am Königsflügel, während Marcus Metz sich vergeblich mühte seinen Raumvorteil im Zentrum zählbar umzumünzen. Mutig agierte Bernhard Peter, der einen Bauern für eine offene Linie opferte. Nur am Ende des Tableaus zeichnete sich ein bescheidener Materialvorteil in Verbindung mit knapp 500 Punkten DWZ-Vorsprung ab. In gegnerischer Zeitnot wendete sich dann das Blatt an Brett 3: eine Springergabel auf 2 isolierte Bauern stoppte nicht nur den Ansturm auf Günthers Festung, sondern brachte den Noch-Titelaspiranten – endlich – erneut in Führung. Dieters Faustpfand in der Tasche überzeugte die verbliebenen Bretter zum Austausch der Friedenspfeife und dem gemeinsamen Köpfen der vorsorglich kaltgestellten Sektflaschen mit spontaner La-Ola-Welle im Spielsaal des Bezirksmeisters 2010/11. (Gerhard Gorges)
Spielberichte 2010/11
Presseartikel im BT
Damit hatten die Strategen des Blumendorfes nicht gerechnet, mit jeweils deutlichen Siegen in der Schachhochburg Baden-Baden sowie in Ötigheim, der Festspielgemeinde mit der größten deutschen Freilichtbühne. In der personellen Planung hatten die Mannschaftsführer der Besetzung der zweiten Mannschaft die erste Priorität eingeräumt, ging es doch für die Reserve um das wichtige Aufeinandertreffen mit dem Mitaufsteiger und Nichtabstiegskonkurrenten Ötigheim II. Im Gegenzug durften Dominic Krauth und Stefan Hurle, die Weitenunger Nachwuchshoffnungen, in der "Höhle des Löwen" – dem Spiellokal des OSC Baden-Baden V – erstmals Bezirksligaluft schnuppern.