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Bezirksliga
Muggensturm : Weitenung 3,5 : 4,5Länger als die Polizei erlaubt zog
sich die längste Partie des Abends hin, von deren Ergebnis der Ausgang des
Mannschaftskampfes abhing. Mit noch wenigen Minuten Restbedenkzeit mussten die
Kontrahenten an Brett 3 die Uhren kurz ganz anhalten, um beim Stand von 3,5 : 3,5 wegen
Überschreitens der Sperrstunde vom Gastraum des Spiellokals auf die Kegelbahn des
Hauses umzuziehen. Mit einem Remis wollte Klaus Knopf seinen Vorteil im Springerendspiel
mit Mehrbauer nicht einfach wegwerfen. Doch vor dem Ende wohnt dem Anfang ein Zauber inne.
Nahezu in Bestbesetzung empfingen die Gastgeber das Bühler Oktett, das das Standardbrett
2 - Marcus Metz - ersetzen musste. Da auch Bertram Frietsch verhindert war, kam Gerhard
Gorges, der bisher die "Zweite", anführte, zum Einsatz. Auf den Ersatzmann war
Verlass, bereits nach zwei Stunden brachte er sein Team in Führung. Wolfgang Bodemer
hatte zu dieser Zeit eine Qualität eingebüßt und Bernhard Peter unterlief kurz darauf
ein "Missgeschick". Das 1:1 war daraus die logische Konsequenz. Die Weitenunger
Mimik ließ nichts gutes ahnen.
Nun war es Dieter Fiedler, der von einem Fehlzug seines Gegners profitierte und erneut die
Gäste in Front brachte. Fast wichtiger noch, dass Bruno Reck den Vorsprung mit einem
Remis gegen Muggensturms Spitzenspieler Patrick Kühn absicherte. Einen halben Punkt
verschenkte hingegen Michael Terlaak, als er mit Mehrfigur den Damentausch vermied und
prompt einem Dauerschach nicht mehr entkam. Alfons Meier legte mit dem dritten Remis des
Tages die Latte auf 3,5 Punkte für Weitenung. Als Wolfgang Bodemer den aussichtslosen
Kampf mit Minusqualität mit einer Niederlage quittierte, sah sich Klaus Knopf immer neuen
Gabel-Drohungen des "feindlichen" Springers ausgesetzt.
Andererseits ruhten die Hoffnungen auf zwei verbundenen Freibauern am Damenflügel, dem
nur ein Isolani im Zentrum entgegenstand. Scheinbar in die Defensive gedrängt drohte sich
der Vorteil des Mehrbauern zu verflüchtigen, ein Fortschritt war kaum erkennbar. Kritisch
wurde die Situation zudem durch knapper werdende Zeit und schließlich die polizeiliche
Sperrstunde, die in den Turnierordnungen keinen Passus enthält. Mit je 10 Minuten
Restbedenkzeit wurde auf der hauseigenen Kegelbahn schnell eine Ausweichmöglichkeit
geschaffen. Mikroskopisch kleine Vorteile häuften sich nun auf Weitenunger Seite, Klaus
Knopf verdichtete sie Zug um Zug. Mit einer Minute auf seiner Uhr fiel das Blättchen auf
der Gegenseite, freilich in dessen inzwischen klarer Verluststellung. (Gerhard Gorges)
Tabelle/Ergebnisse
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