Schachclub Weitenung

45 Jahre Schachclub Weitenung von 1975 bis 2020

Archiv: Juli 2023

Vom 7. bis zum 15. Juli 2023 fand im Kurhaus Bad Herrenalb die 8. Offene Baden-Württembergische Senioreneinzelmeisterschaft im Schach statt. Gleich drei
Vereinsmitglieder vom Schachclub Weitenung machten sich jeden Morgen auf den Weg, um
hier mitzuspielen – die beiden langjährigen Vereinsmitglieder Antonius Balzert und Wolfgang
Bodemer sowie Torsten Mühlenberg, der im Frühjahr neu in den Verein kam.
Was muss man sich unter einer Schachseniorenmeisterschaft vorstellen? Hier kamen 132 vor
allem Männer und wenige Frauen ab 60 Jahren zusammen, die Schach lieben und leben und
die mit Leidenschaft und Können um jeden Zug und jeden Vorteil ringen. Das Starterfeld war
hochrangig und international besetzt. Gleich 30 Teilnehmer hatten eine Wertungszahl von
über 2000. Mit dabei waren einige Fidemeister und sogar ein Internationaler Meister aus
Singapur. Die durchschnittliche Wertungszahl der Teilnehmer lag bei etwa 1800. Leichte
Beute war hier keiner der Teilnehmer. Eine Schachpartie muss auch ein starker Spieler erst
einmal gewinnen. Der Spielsaal war angenehm klimatisiert und das Turnier perfekt
vorbereitet. So konnte es dann am ersten Freitag auch gleich losgehen. Einige der
Teilnehmer sind übrigens so schachbegeistert oder besser „schachbesessen“, dass sie von
einer Offenen Meisterschaft zu nächsten reisen – ein Leben, dass vor allem aus Schach
besteht.
Wie haben nun die Drei aus Weitenung hier abgeschnitten?
Antonius konnte mit einem starken Finish und drei Siegen in den letzten drei Partien gegen
starke Gegner 6 Punkte aus 9 erreichen und auf den 20. Platz vorstoßen – punktgleich mit
dem 11. Platz. Ein wirklich hervorragendes Ergebnis und gegenüber dem Ranking der
Startrangliste eine Verbesserung um 25 Plätze! Der Turniersieger Andre Matzat vom
Oberhausener Schachverein gewann das Turnier übrigens mit 7 Punkten aus 9 Spielen.
Wolfgang hatte sich vorgenommen, die Hälfte der möglichen Punkte zu erspielen, also 4,5
Punkte. Das gelang mühelos, obwohl sich Wolfgang auch immer wieder mit sehr starken
Gegnern auseinandersetzen musste. Schon in der ersten Partie gegen einen erfahrenen
Fidemeister zeigte er eine beeindruckende Leistung. Torsten ging als letzter (132.) der
Startrangliste an den Start und wollte vor allem Erfahrungen sammeln. Er hatte gehofft,
vielleicht in einer der Partien wenigstens ein Remis erreichen zu können. Umso schöner war
es für ihn, dass er durch eine Steigerung in der zweiten Turnierhälfte sogar einen Sieg und
insgesamt 2,5 Punkte verbuchen konnte.
Im nächsten Jahr findet die 9. Offene BW-Seniorenmeisterschaft übrigens wieder in Bad
Herrenalb statt. Vielleicht haben dann ja auch andere Vereinsmitglieder Lust und Zeit, hier
einmal mitzumachen. Es macht wirklich Freude! (von Torsten Mühlenberg)

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Gerhard Gorges hat als Weltenbummler auch Island entdeckt – und schloss die schöne Insel ins Herz. Dabei begab sich der rührige Webmaster der Rochade Kuppenheim natürlich auch auf die Spuren von Bobby Fischer, den noch heute viele für den besten Spieler der Schach-Geschichte halten. Der US-Amerikaner brachte 1972 die kleine Insel im Atlantik in die weltweiten Schlagzeilen, als er im „Wettkampf des Jahrhunderts“ Boris Spasski in die Knie zwang und den Sowjets den WM-Titel entriss. Island blieb Fischers Schicksal: Er fand da Asyl und ist auf der Insel begraben. Nachstehend der launische Text von Gerhard Gorges über seinen Trip und dazu ein paar sehenswerte Fotos:

Skogafoss-Wasserfall
Seljalandsfoss: Ein Wasserfall zum Umrunden

Ob er nicht ein bisschen verrückt sei, wurde Islands Ministerpräsident zur Person von Robert Fischer gefragt, als diesem auf der Insel am nördlichen Polarkreis wegen eines Konflikts mit US- Justizbehörden politisches Asyl gewährt wurde. „Wissen Sie“, entgegnete der Regierungschef, „auf Island sind mehr als 300000 Menschen ein bisschen verrückt, deshalb kommt es auf einen mehr oder weniger nicht an!“
Wenn das so ist, dachte sich der Zeilenschreiber, kommt es sicher auch auf einen Touristen mehr oder weniger nicht an und begab sich – wie jährlich mehr als eine Million Besucher – auf Sightseeingtour in das kleine Land auf zwei Kontinenten, nämlich Europa und Nordamerika.

Flaniermeile Laugavegur in Reykjavik
Am 17.Juni in Island: Independance Day

Während meiner Reise hatte ich das Glück einige Höhepunkte eines faszinierenden Landes zu erkunden, darunter die quirlige Hauptstadt Reykjavik, den tosenden Wasserfall Gullfoss, die felsige Kluft Thingvellier zwischen zwei geotektonischen Kontinentalplatten, den imposanten Geysir Strokkur und – last but not least – das Bobby-Fischer-Center im unscheinbaren Selfoss.

Reykjavik mit Blick auf das Wahrzeichen der Stadt, die Hallgrimmskirkja

Hier wird das Vermächtnis des legendären Schachspielers, dessen Titelkampf gegen Boris Spasski einst als “Wettkampf des Jahrhunderts” tituliert wurde, liebevoll gepflegt. So kontrastreich das Land, so exzentrisch verlief das Leben des Genies. Sein WM-Titel von 1972 brachte ihm nicht nur persönlichen Ruhm, sondern gleich den Triumph der „westlichen Welt“ über das Sowjet-System mit schier unüberwindlicher Schachdominanz.

Bobby-Fischer-Center in Selfoss
Im Geiste der Fide: “Im Wettkampf des Jahrhunderts” 1972
Schachbrett mit Original Fischer-Autogramm

Unweit von Selfoss, weit abseits touristischer Pfade, befindet sich das schlichte Grab, das lediglich von einer Handvoll Schachfiguren geschmückt ist, von Robert James Fischer, Schachfans reicht einfach: Bobby

Bobby-Fischer-Grab, unweit von Selfoss

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